Susanne Bosch /Berlin

Häufig begegnen sich Menschen zufällig im Aufzug.

Vom 17. - 23.02.2003 war ich eingeladen, eine Woche in Gropiusstadt zu leben um ein Projekt für Gropiusstadt zu entwickeln. Ein Auszug aus dem Brief an die Initiatoren:

Berlin, den 19.03.2003
Liebe Birgit, lieber Uwe,
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Meine momentane Lieblingsidee spielt sich aber ganz woanders ab:
Ich bin sehr viel in andere Häuser gegangen, um immer mit dem Aufzug hoch zu fahren und die Welt von oben anzuschauen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Aufzüge in allen Häusern eine zentrale Rolle spielen. Sie sind in der Regel in der Mitte der Häuser gelegen, meisten sind es 2-4 Aufzüge, sie sind immer verchromt, man ist meistens alleine oder zu zweit, es dauert je länger je höher man wohnt, man ist vor dieser »Kiste« und in ihr immer für kurze Zeit wartend, meist in sich gekehrt und jede/r erlebt das, da alle sie benutzen. Ein interessanter Ort, der viele Qualitäten birgt: Die tägliche Zeit und Ruhe für Wahrnehmung, Bewegung/Transfersituation, Enge, mit sich konfrontiert sein.
Ich würde gerne eine Arbeit in Aufzügen realisieren.
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Mein Projektvorschlag für Gropiusstadt lautet:
Fast jede BewohnerIn in Gropiusstadt benutzt mehrmals täglich den Aufzug. Das Fahren mit dem Aufzug, das Warten auf den Aufzug bedeutet eine Art unfreiwillige Wartezeit in einem Bewegungsablauf. Zeit, in der man nachdenken kann, sinniert, offen da „programmlos“ ist und evtl. andere trifft, die auch auf dem Weg sind.
In den Aufzügen soll für die Dauer von mindestens vier Wochen Musik gespielt werden. Bei der Musik handelt es sich um jeweils ein Liebeslied aus allen 31 Ländern, aus denen z. Zt. AnwohnerInnen in Gropiusstadt leben.
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Soviel in aller Kürze. Auf Eure Rückmeldung bin ich gespannt.

Herzliche Grüße von Susanne Bosch

zur Arbeit " Káko ßi dúschitschke mója?
Wie geht es dir, mein Seelchen?"

contact: Susanne Bosch