Katja van Driel & Tilmann Meyer-Faje / Amsterdam

Zeitgeist / 2008

Sommer in der Vorstadt: Auf den Balkonen der Wohntürme blühen bunte Sonnenschirme auf. Jeden Morgen Streifen, Punkte, Marlboro. Zwischen Beton und dichtem Grün regt sich das Leben: Fahrstühle befördern gepflegte ältere Damen auf die Bürgersteige. Mit Einkaufstasche und in der Sonntagsbluse sind sie mit oder ohne Hund auf dem Weg zum nächsten Edeka, wo der Verkäufer die Äpfel noch persönlich mit Handkuss verteilt und ein ausgewähltes Kekssortiment auf den Nachmittagskaffee einstimmt.

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Die Modernisten sind in die Jahre gekommen und haben es sich bequem gemacht. Während die hippen Mittemenschen in ihren renovierten Altbauten am Berlinmythos bauen, gehen die Uhren in der Gropiusstadt anders. Hier finden die einen Ort, die ihre Ruhe haben wollen.
Welche Trends, Codes und Erwartungen herrschen hier? Wir waren Beobachter im Oma-Kiez. Zeig mir Deinen Einkaufsbeutel, und ich sag dir wer Du bist! Unser Vorschlag ist, eine Imagekampagne zu starten, die vorgefundene Klischees aufgreift, sie verstärkt und im öffentlichen Raum verbreitet. So bekommt die Gropiusstadt nach Christiane F. einen neuen Mythos. Wir denken an ein Oma-Logo als Marketing-Emblem für die Gropiusstadt, ein Trendmagazin, eine Graffiti-Aktion mit Rentnerinnen, eine Plakatkampagne.

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