Tatia Skhirtladze / Wien
Am Tag sieht man in der Gropiusstadt weihnachtlich dekorierte Fenster. Trotz der Kälte macht die Sonne die Tage angenehm für Spaziergänge. Man trifft kaum Menschen, die Geschäfte sind geschlossen. Die Stadt mit ihrer Architektur und ihren Raumelementen ist interessant für mich, da ich solche nicht kenne.
Vom ersten Tag an scheint mir die Nacht in der Gropiusstadt schöner als der Tag. Die Weihnachtslichter sind es, die diese Schönheit für mich ausmachen: Sie brennen festlich in den Fenstern und auf Balkonen und bilden gemeinsam mit den beleuchteten Wohnungen eine doppelte Lichterstadt.
Am sechsundzwanzigsten Dezember beobachte ich aus der Künstlerwohnung den Sonnenaufgang (der scheinbar irgendwo weit hinter meinem Rücken ist) indirekt in den Fenstern der gegenüber liegenden Hochhäuser gespiegelt. Einzelne Wohnungsfenster tragen wie Mosaiksteine ein gespiegeltes Bild des Sonnenaufgangs zusammen, das man nicht ein- und ausschalten kann.