tat ort / Wien

(Alexandra Berlinger & Wolfgang Fiel)

/ 2009

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Ausgehend von den Erfahrungen, die wir im Rahmen eines „Artists in Residence“ Aufenthalts in Bilbao gemacht haben, ist eine Reihe von Arbeiten entstanden, die sich mit der auditiven Wahrnehmungsschwelle und den subjektiven Grenzen physischer und psychischer Belastbarkeit im Kontext konfliktgeladener „Nachbarschaften“ auseinander setzen. Wir versuchen dabei, mit konkreten Aneignungsszenarien „Schwellenräume“, „Transitzonen“, Übergangsbereiche, Restflächen,…auf ihr Potential als Kommunikations-, Konflikt-, oder Nutzräume hin zu untersuchen.
Auch im Fall der Gropiusstadt haben wir das modernistische Gepräge der architektonischen Konzeption mit seinen scharf konturierten Grenzen zwischen den jeweiligen privaten Wohnbereichen, den halböffentlichen Aufenthalts- beziehungsweise Durchgangsräumen und dem Netzwerk öffentlicher Wege und Freiräume innerhalb der Anlage als potentiellen Konfliktfaktor wahrgenommen. Die an sich hohe Wohnqualität kollidiert mit der mangelnden Durchgängigkeit des räumlichen Gefüges, die eine ausgewogene funktionale Durchmischung des Bebauungsprogramms ermöglichen würde. Was für uns während der Dauer von einer Woche keine Einschränkung der Wohnqualität bedeutete, kann längerfristig dazu führen, das Bewusstsein der Zughörigkeit zu einem größeren sozialen Kontext zu verlieren, der aber nicht notwendigerweise auf die Trabantenstadt beschränkt sein muss. Die Durchlässigkeit dieser Grenzen in beide Richtungen zu untersuchen wäre daher ein Vorhaben, das wir gerne weiter verfolgt hätten. Dass diese Initiative nun zu Ende geht, bedauern wir sehr. Mir möchten deshalb an dieser Stelle Birgit Anna Schumacher und Uwe Jonas für Ihr Engagement unseren besonderen Dank aussprechen!

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