Martin Brand /Bochum
In den vergangenen Jahren habe ich mich intensiv mit Jugendcliquen und verschiedenen Subkulturen in Zusammenhang mit Aspekten wie Gewalt, Verwahrlosung und Perspektivlosigkeit auseinandergesetzt.
Im Zentrum meines formalen Interesses stand dabei, die Möglichkeiten des filmischen, bewegten Portraits auszuloten. In diesem Spannungsfeld sind verschiedene Arbeiten zwischen Videokunst, Videoinstallation und Dokumentarfilm entstanden.
Da meine Arbeiten meist größer angelegt sind und selten spontan in
sehr kurzer Zeit entstehen, habe ich mich bei meinem Aufenthalt in der Gropiusstadt
vor allem auf die Recherche nach Möglichkeiten für ein neues Projekt
konzentriert.
Als interessantes Arbeitsfeld ist mir dabei bald ein verlassenes Schulgebäude
aufgefallen, um das sich die recht lebendige lokale Sprayerszene konzentriert.
Nach einiger Zeit war es möglich, zu einer Reihe von Jugendlichen der Szene
Kontakt aufzunehmen. Hierbei sind, neben vielen Gesprächen, auch eine Reihe
von Videoportraits und Aufnahmen der Jugendlichen beim Sprayen entstanden. Eine
Fortführung der Recherchephase sowie die Entwicklung und Umsetzung einer
Videoarbeit ist für 2007 geplant.
Arbeit von Martin Brand 2007